Bandweberei Scholz

« Zurück

Bandweberei in Pulsnitz

Die Bandweberei fand in Pulsnitz erst 1762 durch Johann Christoph Garten Einzug. Ab 1946 bis 1972 entstand in Pulsnitz der „VEB Gummiband- und Gurtweberei Pulsnitz“, in die mehrere Betriebe aus der Umgebung angeschlossen wurden. Ab 1963 entsteht daraus der Großbetrieb „VEB Bandtex Pulsnitz“. Somit konzentrierte sich die Bandwebereiproduktion der DDR in den Orten Großröhrsdorf, Ohorn und Pulsnitz. Die Erzeugnisse werden bereits 1968 in 23 verschiedene Länder exportiert. Ab 1972 erfolgte dann die verstärkte Zwangskollektivierung aller noch in Privateigentum befindlicher Betriebe. Im Jahr 1980 waren ca. 5.000 Beschäftigte im „VEB Bandtex Pulsnitz“ tätig. Dabei arbeitete der Betrieb eng mit anderen Industriezweigen der DDR zusammen, wie der Bekleidungs- und Lederwarenindustrie, der Miederwaren- und Reißverschlussproduktion, der Elektro- und Kraftfahrzeugindustrie. Das Sortiment umfasste etwa 1.200 verschiedene Erzeugnisse, von Dekorations- und Gardinenbänder, Hosenträgern, Gürtel und BH-Verschlüssen, Wickelbänder für die Elektroindustrie bis hin zu Autosicherheits- und Koppelgurten.

Ausbildung Facharbeiter im VEB Bandtex Pulsnitz 1984 © Bundesarchiv Bild 183-1984-0315-001 CC-BY-SA-3.0

Firmengeschichte

Die Bandweberei Scholz wurde 1798 als Bandwerbei C.G. Hübner gegründet.1850 wurde das Haupthaus am heutigen Standort erbaut und steht wegen seiner produktions- sowie ortsgeschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz. Auch die Bandweberei C.G. Hübner wurde 1972 dem „VEB Bandtex Pulsnitz“ angeschlossen. Nach 1990 wurde sie durch Günther Scholz reprivatisiert. Seine Tochter Uta Brose übernahm 2013 den Betrieb zur Herstellung von unelastischen Bändern, noch voraussichtlich bis Ende 2020. Danach wird das Werk schließen und eine lange Tradition geht auch hier zu Ende.

Drei-Schichtarbeit im VEB Bandtex Pulsnitz © Bundesarchiv Bild 183-1987-0709-012 M. Hiekel CC-BY-SA-3.0

Audioguide: Wie immer – Die Geschichte über einen ganz normalen Tag

Grüne Straße 1
01896 Pulsnitz