Alte Wassermühle

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Im Spreetal in Obergurig stand schon vor über 600 Jahren eine Mühle mit zwei Rädern. Der Platz dafür war günstig. Das Wasser der Spree trieb die Mühlräder zuverlässig an und garantierte dem jeweiligen Müller seinen Lebensunterhalt. So konnte sich die Mühlanlage in den vergangenen Jahrhunderten stetig weiterentwickeln. Der Schlussstein im Auslaufbauwerk des Obergrabens stammt von 1701.

Es ist eine alte Volksweisheit: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Das wussten die Bauern, die schon in alten Zeiten ihr Getreide in die Mühle brachten, um die Gersten-, Weizen- oder Haferkörner, die sie vorher mühsam mit dem Dreschflügel aus den Getreidegarben ausgedroschen hatten, zu einem feinen Mehl mahlen zu lassen.

So klapperte dann die Mühle am rauschenden Bach oder am Mühlgraben. Das Klappern verstummte nur, wenn es im Dorf brannte. Dann musste der Müller die Mühle anhalten und seinen Mahlburschen beim Löschen helfen. So hatte es der Sächsische Kurfürst festgelegt. Damals war eine Mühle ein Teil der Feuerwehr, deren Leute immer verfügbar waren.

Durch die Jahrhunderte hat die Oberguriger Wassermühle viele verschiedene Eigentümer gesehen. Bis in die 1960 er Jahre wurde hier Getreide gemahlen. Danach war lange nicht klar, was mit dem imposanten Mühlensemble an der Spree geschehen sollte.

Ein Förderverein schaffte es schließlich mit Hilfe von Fördermitteln, die Mühle in den Jahren von 2002 bis 2004 grundhaft zu sanieren. Ein historischer Arbeits- und Lebensort vermittelt nun seinen Besuchern, wie die Menschen in vergangenen Jahrhunderten am Ufer der Spree gewirtschaftet haben.

Heute können sich Wanderer und Radfahrer im kühlen Schatten ein Bier und eine stärkende Mahlzeit schmecken lassen. Eine kleines Museumszimmer und das funktionstüchtige mächtige Mühlrad sind interessante Zeitzeugnisse, die man sich bei einem Besuch der Alten Wassermühle in Obergurig auf jeden Fall ansehen sollte.

Audioguide:
Die Bedeutung – Die Geschichte über den Antrieb

Alte Wassermühle Obergurig
Schulstrasse 10 a
02692 Obergurig