VEB (Erntemaschinen) Mähdrescherwerk Fortschritt

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Anfänge

Bereits seit den 1930er Jahren hatte die Firma Knauthe in Bischofswerda einfache Landmaschinen hergestellt. Als Rüstungsproduzent überlebte sie noch den Zweiten Weltkrieg, wurde dann aber in der Folge bereits 1946 enteignet und in den VEB Landmaschinenfabrik Bischofswerda überführt.

VEB Kombinat Fortschritt

1951 begann man damit, die Landmaschinenproduktion in Bischofswerda zu fokussieren. Die ehemalige Landmaschinenfabrik Knauthe wurde zusammen mit fünf weiteren Betrieben aus Neustadt, Stolpen, Singwitz und Kirschau zum Kombinat Fortschritt mit einer zentralen Leitung in Neustadt zusammengeführt. Im Jahr 1965 arbeiteten im Werk Bischofswerda bereits 1.400 Beschäftigte und das Unternehmen entwickelte sich zum dominanten Betrieb in der Stadt. Eine neue Montagehalle

wurde errichtet, die - nach rd. zehnjähriger Bauzeit - bei ihrer Fertigstellung schon wieder zu klein war. 1982 kam der Beschluss, dass in Bischofswerda der neu entwickelte und zuvor in Singwitz produzierte Mähdrescher Typ E 516 gebaut werden sollte. Dieser war der bis dato modernste Mähdrescher, jedoch hatte das Werk in Bischofswerda keinerlei Erfahrung mit dem Gefährt. Außerdem war die neue, gerade erst vollendete Montagehalle für dessen Endmontage zu klein. Trotzdem wurde als Produktionsziel die viel zu hohe Stückzahl von 1350 pro Jahr ausgegeben. Schließlich gelang es mit enormem Kraftaufwand, 950 Mähdrescher des Typs E 516 im ersten Jahr zu produzieren.

Mähdrescherwerk Bischofswerda/Singwitz

Nachdem man die Finalproduktion der Großmähdrescher vom Standort Singwitz übernommen hatte und nach Überwindung der anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich das Werk in Bischofswerda immer mehr zu einem reinen Mähdrescherbetrieb. Durch die engen Verflechtungen beider Betriebe erfolgte am 1. Januar 1985 der Zusammenschluss zum VEB Mähdrescherwerk Bischofswerda/Singwitz, mit Hauptsitz in Bischofswerda. Dieses Unternehmen hatte Ende der 1980er Jahre etwa 6.900 Beschäftigte. 1990 kam das Unternehmen als Sächsische Mähdrescherwerke AG in Treuhandverwaltung.

Aktuell

Im Ergebnis mehrerer Privatisierungsversuche entstand schließlich 1995 in Singwitz die MDW Mähdrescherwerke GmbH, die die Entwicklung und Produktion von Mähdreschern bis heute fortsetzt. Nicht so in Bischofswerda: Hier wurde das ehemalige Werksgelände seit 1992 durch die aus Bayern stammende Unternehmensgruppe Max Aicher zum Gewerbegebiet umgerüstet.

Audioguide: Das erste Jahr – Die Geschichte über einen holprigen Start

Drebnitzer Weg 4
01877 Bischofswerda