VEB Beleuchtungsglaswerk

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Anfänge

Zum Beginn der Glasherstellung in Bischofswerda existieren unterschiedliche Angaben. Als gesichert darf hingegen gelten, dass die erste Glashütte im Jahre 1865 durch den Kaufmann und Gasthausbesitzer Samuel Friedrich Hammermüller an der Hohen Straße errichtet und in Betrieb genommen wurde. Mit dem Einstieg der Familie Eibenstein begann ab 1876 die Vergrößerung der Glashütte und der schrittweise Umzug an den heutigen Standort an der Belmsdorfer Straße. Die neue Glashütte, zuerst unter dem Namen „Gebrüder Eibenstein Glasfabrik“, später als „Lehnigk, Eibenstein & Co. Glasfabrik“, entwickelte sich in wenigen Jahrzehnten zu einem leistungsstarken Unternehmen. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges beschäftigte der Betrieb 450 Arbeiter und Angestellte. Produziert wurden vor allem Glaszylinder für Petroleumlampen, Glasschirme, Grubengläser sowie farbige Signalgläser.

Volkseigener Betrieb

Drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Werk 1948 verstaatlicht und als volkseigener Betrieb weitergeführt. Zunächst noch unter dem Namen "VEB Gebr. Eibenstein Glashüttenwerke", produzierte man ab 1956 dann als „VEB Beleuchtungsglaswerk Bischofswerda“. In den 1980er Jahren war das Werk, welches mittlerweile zum „VEB Vereinigte Beleuchtungsglaswerke Dresden“ gehörte, der führende Exportbetrieb der Stadt. Das mundgeblasene und manuell veredelte Beleuchtungsglas erzielte besonders im „nichtsozialistischen Ausland“ gute Gewinne.

Ende der Glasproduktion

Ab 1990 repräsentierte die „Sächsisch-Brandenburgische Glashütten GmbH“ (kurz „Sabra“) die Glasindustrie in Bischofswerda, allerdings nur für zwei Jahre. Am 28. Februar 1992 wurde der letzte Glasschmelzofen infolge der Gesamtvollstreckung der „Sabra“ gelöscht. Damit endete eine über 125-jährige Tradition in der Stadt. Nach 1995 begann das ehemalige Werksgelände zusehends zu verfallen.

Ab 2000 wurden Teile des Betriebsgeländes renoviert und verpachtet. Und so lebt die hiesige Tradition der Glasherstellung nur noch in ihren einstigen Produkten fort: Viele Lampenschirme aus Glas, die in Bischofswerda hergestellt wurden, finden sich noch heute in manch privatem oder öffentlichen Gebäude, wieder. So zeugen z.B. in der Dresdener Semperoper die prunkvollen Lampen im Foyer sowie der große Kronleuchter im Zuschauersaal von der einstmals hohen Kunstfertigkeit des Bischofswerdaers Glashandwerks.

Audioguide: Der letzte Tag – Die Geschichte über das Glaswerk

Belmsdorfer Straße 21
01877 Bischofswerda